Psychische Erkrankungen häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Jugendlichen

Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen sind in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen die häufigste Ursache für eine Krankenhausbehandlung. Depressionen sind dabei besonders häufig.

Psychische Erkrankungen sind die häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen.

Depression

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Jahr 2023 rund 33.300 der 10- bis 19-Jährigen wegen einer Depression stationär in Behandlung. Dies entspricht 30 % aller Behandlungen in dieser Altersgruppe.

Über alle Altersgruppen hinweg gab es dem Bundesamt zufolge rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Depressionen machten mit einem Anteil von einem Viertel die häufigste Diagnose aus. Dahinter folgten alkoholbedingte psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen mit rund 22 Prozent.

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Im Jahr 2023 wurden rund 261.200 Patientinnen und Patienten wegen depressiver Episoden oder wiederkehrender depressiver Störungen im Krankenhaus behandelt, so die Statistiker. Dies entspricht einem Anstieg um 3,6 % im Vergleich zu 2022.

Allerdings lag die Zahl noch immer 1,2 % unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 mit 264.400 Behandlungsfällen. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Behandlungen um 76,8 %: 2003 waren 147.800 Patientinnen und Patienten aufgrund von Depressionen in stationärer Behandlung.

Behandlungsdauer bei Depression überdurchschnittlich lang

Patientinnen und Patienten müssen wegen einer Depression deutlich länger im Krankenhaus behandelt werden als im Durchschnitt aller Erkrankungen. Im Schnitt dauert eine Therapie bei einer wiederkehrenden depressiven Störung 39,2 Tage, bei einer erstmaligen depressiven Episode 32,3 Tage. Zum Vergleich: Ein stationärer Krankenhausaufenthalt dauerte im Jahr 2023 durchschnittlich 7,2 Tage.

Frauen häufiger betroffen als Männer

Frauen werden der Statistik zufolge häufiger aufgrund einer Depression stationär im Krankenhaus behandelt. Ihr Anteil lag 2003 bei 61 %. Depression war die häufigste Diagnose bei psychisch erkrankten Frauen.

Bei den Männern ist die psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung durch Alkohol die häufigste Diagnose. Jede dritte (31 %) stationär im Krankenhaus behandelte psychische Erkrankung war bei einem Mann auf Alkohol zurückzuführen. Danach folgten die Krankenhausbehandlungen aufgrund von Depressionen.