Bei Anzeichen einer feuchten AMD übermitteln die ausgewählten Optiker ihre Bilder telemedizinisch an eine Augenabteilung zur weiteren Beurteilung.
Auf diese Weise hoffen die dänischen Regionen, den Druck, der derzeit in der Augenheilkunde herrscht, etwas zu verringern. Ein Andrang, der zu längeren Wartezeiten sowohl bei der Diagnose als auch bei der Behandlung einer Reihe von Augenkrankheiten geführt hat.
Steigerung um 600 Prozent in 10 Jahren
Ein gutes Beispiel dafür sei die Augenkrankheit feuchte AMD. Bei ihr müsste innerhalb von 14 Tagen nach Ausbruch der Krankheit behandelt werden, um das Sehvermögen nicht zu stark zu beeinträchtigen oder um nicht vollständig zu erblinden.
Die Zahl der Patienten, die aufgrund einer feuchten AMD in Krankenhäusern untersucht und behandelt werden, ist den Angaben der dänische Regionen zufolge von 2.684 im Jahr 2011 auf 16.216 im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 600 Prozent in 10 Jahren. Wenn sich der Trend fortsetze, werde es im Jahr 2030 20.570 Patienten mit feuchter AMD geben.
Da die Zahl der Augenärzte in den letzten 10 Jahren relativ stabil geblieben sei, reiche die derzeitige Kapazität in der Augenheilkunde nicht aus, um einen so starken Anstieg der Zahl der AMD-Augenpatienten zu bewältigen.
Neue Denkweise in Bezug auf die öffentliche Gesundheit
Die dänischen Regionen haben hohe Erwartungen an das Experiment. "Es ist eine völlig neue Art, über die öffentliche Gesundheit nachzudenken, dass wir jetzt rausgehen und eine neue Sektor- und Berufsgruppe im privaten Sektor einbeziehen, um zu sehen, ob sie die Kapazitäten in der Augenheilkunde erhöhen kann", sagt der Vorsitzende des dänischen Regionsausschusses für den lokalen Gesundheitsdienst, Christoffer Buster Reinhardt.
Begonnen werden soll mit dem Screening auf feuchte AMD in einem halben Jahr bei einem Dutzend Optikern. Wenn die Studie erfolgreich ist, planen die dänischen Regionen, weit mehr Geschäfte und mehr Augenkrankheiten einzubeziehen. Und da in Dänemark derzeit rund 2.000 Augenoptiker zugelassen sind, gibt es ein riesiges Potenzial, betont Christoffer Buster Reinhardt.
Vor Beginn der Studie durchlaufen die ausgewählten Augenoptiker eine Schnellschulung, in der sie lernen, wie man feuchte AMD diagnostiziert. Geschätzt wird, dass die Optiker in der Studie in der Lage sein werden, Diagnostika für 4.000 Konsultationen pro Jahr bereitzustellen.