5 Prozent mehr Auszubildende im neuen Pflegeberuf

Zum Jahresende 2021 waren insgesamt 56 300 Frauen und Männer in der Ausbildung zu dem neuen Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) sind das 5 Prozent mehr als 2020.

5 Prozent mehr Azubis in der Kranken- und Altenpflege

Insgesamt waren am 31.12.2021 rund 102 900 Personen in Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann.

Der neue Beruf, der seit dem Jahr 2020 möglich ist, soll die Arbeit in der Pflege attraktiver machen und so dem Fachkräftemangel begegnen.

In der neuen Ausbildung sind die bisher getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger zusammengeführt. So soll der Wechsel zwischen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege erleichtert und den Pflegefachkräften ein breiteres Tätigkeitsfeld eröffnet werden.

Fast jeder fünfte Auszubildende 30 Jahre oder älter

Nicht nur junge Menschen wählen eine Ausbildung in der Pflege. 18 Prozent der Auszubildenden (10 200) waren bei Ausbildungsbeginn bereits 30 Jahre oder älter, weitere 7 Prozent der Ausbildungen (4 000)wurden 2021 sogar erst im Alter ab 40 Jahren begonnen.

Ebenso wie die Vorläuferausbildungen wählen vor allem Frauen die neue Ausbildung: Gut drei Viertel der Auszubildenden (76 %beziehungsweise 42 500) im neuen Berufsbild waren Frauen.

Nur wenige absolvieren Ausbildung in Teilzeit

Nach dem Pflegeberufegesetz können Auszubildende ihre Berufsausbildung auch in Teilzeit absolvieren. Dies soll einerseits Personen mit familiären Verpflichtungen die Ausbildung erleichtern, andererseits sollen berufsbegleitende Ausbildungen unterstützt werden, etwa die Weiterqualifizierung vom Pflegehelferberuf zur Pflegefachkraft. Im ersten Ausbildungsjahr haben nur 600 Auszubildende (1 Prozent) die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung genutzt.

Politik in der Pflicht

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht angesichts steigender Zahlen der Auszubildenden in der Pflege einen positiven Trend und fordert weitere entschiedene politische Schritte, um noch mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen.

Die Politik muss sich entscheiden, ob sie die Pflege stärken oder, wie jetzt im GKV-Stabilisierungsgesetz vorgesehen, schwächen möchte.

DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerald Gaß

"Es ist sehr erfreulich, dass sich offenbar auch viele berufserfahrene Menschen in die Pflege umorientieren und darin eine erfüllende Tätigkeit sehen", so Gaß. Damit diese Pflegekräfte im Idealfall bis zum Rentenalter in Vollzeit arbeiten könnten, brauche es bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter.

Das von ver.di, Pflegerat und DKG gemeinsam entwickelte Pflegepersonalbemessungsinstrument PPR 2.0 nach vielen Jahren nun endlich einzuführen, sei ein erster politischer Schritt in die richtige Richtung. "Die Lösung des Pflegepersonalmangels bleibt eine der größten Herausforderungen der Gesundheitspolitik", sagt Dr. Gerald Gaß.