Nach Corona: Jetzt stabile Krankenhausstrukturen schaffen

Die Corona-Pandemie hat die ohnehin bereits angespannte wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser in Deutschland weiter verschärft. Das geht aus einer Studie des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor, die als RWI Position #79 jetzt veröffentlicht wurde.

Demnach waren 2018 bereits 13 Prozent aller Kliniken insolvenzbedroht, im Jahr 2016 waren es erst 4 Prozent. Zwar würden die verschiedenen Stützungsmaßnahmen aus dem COVID-19-Gesetz für Krankenhäuser zu leicht positiven finanziellen Effekt führen. Dies gelte allerdings nicht für jedes Krankenhaus und halte bestenfalls bis zum Jahr 2022 an, so die Autoren der Studie, Augurzky und Schmidt. Spätestens nach der Bundestagswahl würden die massiven finanziellen Belastungen durch COVID19 zu spüren sein.

Da die Alterung der Gesellschaft aller Voraussicht nach weiter überproportional zunehme, das Reservoir an Nachwuchskräften weiter schrumpfe, das Beitragsaufkommen der Krankenkassen demografisch bedingt weniger stark steige als der Bedarf und die massiven finanziellen Belastungen aus der COVID-19-Pandemie zu schultern seien, dürfte die Frage nach der Effizienz der Gesundheitsversorgung schon bald hohe Priorität erhalten. Ein Umsteuern sei daher dringend notwendig.

Die RWI Position skizziert sieben dazu notwendige Maßnahmen. Im Mittelpunkt stehen dabei eine stärkere Zentralisierung der Krankenhausstrukturen, unterstützt durch neue Versorgungsmodelle, ein vereinfachter rechtlicher Ordnungsrahmen sowie ein größerer Fokus auf Digitalisierung und Transparenz.