Wohnortnähe wichtiger als höhere Krankenkassenbeiträge?

Weite Anfahrtswege, eine fehlende Grundversorgung im ländlichen Raum, lange Wege im Rettungswagen und eine nicht ausreichende schnelle Versorgung im Krankenhaus bei Notfällen. Diese Nachteile erwarten die Bundesbürger bei einer Neuordnung der Kliniklandschaft.

Wohnortnähe oder höhere Beiträge?

61 Prozent der Deutschen lehnt deshalb eine Krankenhausreform ab. Das ergab eine Online-Befragung von 1.000 Bundesbürgern und 200 Bewohnern der Metropolregion Hamburg durch das Institut Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken.

„Die Studienergebnisse bestätigen, dass die Bevölkerung die aktuelle Versorgung durch die Kliniken zu schätzen weiß und bei Veränderungen Nachteile befürchtet“, sagt Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. „Wie wichtig den Menschen eine gute Gesundheitsversorgung ist, zeigt sich daran, dass mehr als jeder Dritte sogar bereit wäre, dafür höhere Krankenkassenbeiträge zu zahlen“, so Hankeln weiter.

Hankeln betont auch die Bedeutung der Krankenhäuser in Krisenzeiten. "Spätestens die Corona-Krise hat vielen vor Augen geführt, dass deutsche Kliniken kein Kostenfaktor sind, an dem man möglichst viel einsparen kann“, sagt Hankeln, „dieser Irrweg hat zahlreiche Krankenhäuser in die roten Zahlen getrieben.“ 

Diese Einschätzung untermauert die DKI Blitzumfrage (Krankenhausbefragung der Deutschen Krankenhausinstituts - DKI) sowie die Krankenhausstudie 2020 der Unternehmensberatung Roland Berger. Nach beiden Studien reichen die Rettungsschirme für Krankenhäuser in der Phase der Corona-Pandemie nicht aus, um die Erlösausfälle auszugleichen. Dadurch hat sich die wirtschaftliche Situation der Häuser im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert.