Die Initiative für dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen der Kardiologie der Schön Klinik Neustadt und dem Ärztezentrum Holstein Ost, das zur Klinikgruppe gehört. Betreut werden die Patientinnen und Patienten ambulant in den kardiologischen Praxen des Ärztezentrums Holstein Ost an den Standorten Neustadt sowie Lütjenburg.
„Durch die telemedizinische Betreuung können wir den Therapieverlauf dieser Patienten kontinuierlich im Blick haben und sofort reagieren, wenn es Hinweise auf Komplikationen gibt. Das verschafft Sicherheit und kann gesundheitliche Risiken deutlich minimieren“, erklärt Dr. Andrea Boguschewski, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie im Ärztezentrum Holstein Ost und Leiterin des Projekts.
Teilnahmevoraussetzungen
Herzschwache Patientinnen und Patienten, die an dem Projekt teilnehmen, erhalten zu Beginn telemedizinische Geräte für zu Hause und eine ausführliche Einweisung. Mit einem Blutdruckmessgerät, einer digitalen Körperwaage, einem 1-Kanal-EKG und einem Messgerät zur Erfassung der Sauerstoffsättigung können sie mehrmals wöchentlich die relevanten Werte erfassen, die bei Herzinsuffizienz frühzeitig auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes hinweisen.
Die erfassten Messwerte werden automatisch über das heimische WLAN an eine gesicherte Plattform gesendet, auf die das kardiologische Team der Praxis Zugriff hat. „Wir werten die eingehenden Daten täglich aus. Sollten sich Auffälligkeiten ergeben, kontaktieren wir den Patienten und bestellen ihn bei Bedarf in unsere Praxis zur weiteren Abklärung oder Anpassung der Therapie“, so Dr. Boguschewski.
Für eine Behandlung im Telemedizinischen Zentrum kommen vor allem Patienten in Frage, bei denen kürzlich eine schwere Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde. Offenheit für digitale Lösungen sowie ein Internetzugang und ein Smartphone sind ebenfalls Teilnahmevoraussetzungen.
Erweiterung des telemedizinischen Zentrums um kardiologische Facharztpraxen perspektivisch nicht ausgeschlossen
„Trotz der telemedizinischen Betreuung sollte jeder Patient regelhaft zwei Mal im Quartal in der Praxis vorstellig werden. Das setzt natürlich eine gewisse regionale Nähe voraus. Ein größeres Netzwerk telemedizinisch arbeitender Praxen könnte daher eine Perspektive sein, damit noch mehr Patienten von den Vorteilen dieses Konzepts profitieren können“, so Dr. Boguschewski.