Partner der regionalen Netzwerke sollen Krankenhäuser der Schwerpunkt- und Maximalversorgung, niedergelassene Ärzte und viele weitere Akteure des Gesundheitssystems sein.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hob hervor: „Rheinland-Pfalz ist das Land der kleinen Krankenhäuser. Mit diesem Projekt zeigen wir, dass viele dieser Krankenhäuser weiterhin wichtige Rollen für die Daseinsvorsorge der Menschen in unserem Land spielen werden.“
In dem Ende 2019 gestarteten Projekt arbeiten Experten des Gesundheitsministeriums, der gesetzlichen Krankenkassen so wie der rheinland-pfälzischen Krankenhausgesellschaft zusammen. Gemeinsam wurden Gestaltungsoptionen für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz entwickelt. Das Konzept ist ganzheitlich gedacht. Es nimmt die gesamte Versorgungskette in den Blick, berücksichtigt sowohl ambulante als auch stationäre Strukturen und setzt auf die Vernetzung der Akteure, heißt es im Projektsteckbrief.
Modellregion Saarburg
Am Krankenhausstandort Saarburg soll bis zum Jahr 2026 ein moderner und vernetzter Gesundheitscampus inklusive eines Neubaus entstehen. Er umfaßt dann
- ein Koordinierungs- und Beratungszentrum, das die komplexen Behandlungsabläufe chronisch kranker Patienten steuert,
- das Kreiskrankenhaus Saarburg, das die Grundversorgung in den Fachgebieten Innere Medizin (inkl. Geriatrie), Chirurgie sowie Psychiatrie sicherstellt,
- eine Kooperationen mit den Maximal- und Schwerpunktversorgern der Region für komplexere Behandlungen beispielsweise in den Fachgebieten Onkologie, Urologie und Kardiologie sowie
- ein ambulantes OP-Zentrum und tagesklinische Angebote in den Fachgebieten Innere Medizin, Schmerztherapie sowie Gerontopsychiatrie.
In Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten werden Ambulanzen sowie ein Haus- und Facharztzentrum auf dem Campus die haus- und fachärztliche Versorgung übernehmen, sofern diese nicht anderweitig sichergestellt werden kann. Zudem soll es für eine wohnortnahe Versorgung zukünftig eine Kurzzeitpflege und auch stationäre Reha-Angebote geben.
Modellregion Kirn
Der Krankenhausstandort Kirn soll sich ebenfalls zu einem modernen Gesundheitscampus entwickeln. Dabei soll die stationäre Krankenversorgung in den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie sowie die Notfallversorgung im jetzigen Status erhalten bleiben. Entstehen soll ein ambulantes Operationszentrum, in dem in enger Kooperation mit dem Verbundkrankenhaus in Bad Kreuznach Eingriffe durchgeführt werden, die keinen stationären Krankenhausaufenthalt erfordern. Angestrebt wird, eine niedergelassene radiologische Praxis (mit MRT und CT) am Gesundheitscampus anzusiedeln.
Um die Besetzung freier Arztstellen in der Region sicherzustellen, sollen Stipendien vergeben und Bewerber bei der Suche nach passenden Stellen, bei der Wohnungssuche in der Region oder bei der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen unterstützt werden.
Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, sollen die Modellprojekte Pate stehen für viele weitere vor allem ländlich geprägte Regionen in Rheinland-Pfalz. Sie sollen Perspektiven für eine dauerhaft verlässliche Gesundheitsversorgung aufzeigen.
Weitere Informationen zum Projekt ZUG –Zukunft Gesundheitsnetzwerke