Mitarbeitergesundheit muss neu gedacht werden

Die Mitarbeitergesundheit beeinflusst den Erfolg von Unternehmen - nicht nur in Zeiten einer Pandemie. Dass dieser Faktor außerhalb solcher Ausnahmezeiten ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein kann, belegt eine gemeinsame Studie der Asklepios Kliniken mit der Unternehmensberatung Roland Berger.

Betriebliches Gesundheitsmanagement - Einsparpotenzial

So habe durch effektives betriebliches Gesundheitsmanagement die Fluktuation um 40 Prozent abgenommen, der Umsatz pro Mitarbeiter sei um 11 Prozent und der Aktienwert sogar um 76 Prozent gestiegen. Trotz dieser Zusammenhänge und obwohl zahlreiche Veröffentlichungen einen Return of Invest von 2:1 oder sogar 3:1 angeben, werde das Potenzial zur Förderung von Gesundheit bis heute nicht ausgeschöpft, wie die Studie darlegt.

In ihr gefordert wird ein ganzheitlicher Ansatz für einen Neustart - einschließlich der Nutzung niederschwelliger digitaler Angebote. Dazu stellen die Autoren vier Thesen auf:

  1. Gesundheit muss grundsätzlich neu gedacht werden. Gesunde Unternehmen verbinden eine gesunde Unternehmenskultur und gesunde Beschäftigte. Gesundheit geht alle an. Wenn es die Unternehmensleitung damit ernst meint, wirkt sich dies auf die Motivation und Leistung der Beschäftigten aus.
     
  2. Gesundheit sollte in möglichst viele Strukturen und Prozesse integriert werden.
     
  3. Gesundheit wird als eine essenzielle Voraussetzung auf Ebene der Beschäftigten verstanden, um gute Leistung am Arbeitsplatz erbringen zu können.
     
  4. Unternehmen sind dafür verantwortlich, gute Rahmenbedingungen für die Gesundheit der Belegschaft zu schaffen. Gleichzeitig ist jeder Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin selbst für seine/ihre Gesundheit verantwortlich. 

Gesundheit müsse demnach grundlegend neu gedacht werden. Denn einerseits gebe es zwar einen immer stärkeren Fokus auf präventive Gesundheitsförderung in Deutschland, zugleich sei aber die Zahl der Krankentage von 328 Mio. 2008 auf 449 Mio. 2018 gestiegen.

"Es genügt nicht, lediglich Fehlzeiten zu messen und den Fokus auf Unfälle und Unfallvermeidung zu legen, es geht um ein breiteres Verständnis von Gesundheit", sagt Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken. "Die Aufgabe muss sein, dafür zu sorgen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch gezielte gesundheitsunterstützende Maßnahmen und gesundheitsförderliche betriebliche Rahmenbedingungen dauerhaft und nachhaltig gesünder werden", so Hankeln weiter.

Die gestiegene Zahl von Krankentagen zeige, dass in den letzten Jahren offenbar nicht genug in betriebliche Gesundheit investiert wurde. Vereinzelte Gesundheits-Aktionen seien jedoch keine Lösung, ein modernes Corporate Health Management sollte ein tief in der Organisation verankertes und ganzheitliches Programm beinhalten, ergab die Studie. Weiterhin erreichen hauptsächlich individuell auf das eigene Unternehmen und die jeweilige Belegschaft angepasste Programme ihre Wirkung.

Einsparpotenzial langfristig

Das Einsparpotenzial durch eine Senkung der Krankheitstage sei enorm, die Wirkung zeige sich aber erst langfristig. "Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist ein Marathon und kein Sprint", sagt Hankeln, "erfolgreich kann ein Gesundheitskonzept nur sein, wenn es auf allen Organisationsebenen sowie über die Führungskultur fest in den betrieblichen Strukturen verankert wird."

Die Asklepios Kliniken sind so sehr von der Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements überzeugt, dass sie sich selbst seit Jahren vermehrt in der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention der Unternehmensgesundheit engagieren. Durch die vorliegende Studie fühle sich das Unternehmen bestätigt.

Download der Studie Nachhaltiges Gesundheitsmanagement als Treiber für Unternehmenserfolg