„Diese Art von Prothese ersetzt nur einen Teil des Kniegelenks und wird vor allem bei jungen Menschen, bei Unfallverletzungen oder Patienten mit einseitig ausgeprägter Arthrose eingesetzt“, weiß Dr. med. Thorsten Schmidt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg. „Gegenüber einer Vollprothese bleiben bei so einem Implantat Bänder und Kniescheibe erhalten. Das ist ein großer Vorteil für den Patienten und die Erholungszeit nach einer OP ist deutlich kürzer“, so Dr. Schmidt.
Hohe Präzision bringt Vorteile
Das Geheimnis von Mako ist der Klinik zufolge seine hohe Präzision bei der Planung und Durchführung der Operation. Wo sonst mit zweidimensionalen Röntgenbildern und Schablonen gearbeitet wird, bilden hier dreidimensionale Aufnahmen aus einem Computertomografen (CT) die Grundlage des Eingriffs. Anhand detaillierter CT-Scans erstellt Mako ein virtuelles und individuelles digitales Modell des Patientengelenks, mit dem der Operateur die Anatomie im Detail analysieren und einen maßgeschneiderten Plan für die Operation erstellen kann.
Den Eingriff selbst führt dann der Chirurg durch. Mako hilft ihm aber mit seinen vordefinierten Daten dabei, führt seinen Roboterarm exakt an die beschädigten Areale des Knies und passt das Implantat genau an der vorgesehenen Stelle ein.
„Wir sind als Operateure nicht zu ersetzen, haben jederzeit die volle Kontrolle“, erklärt Kniegelenk-Experte Dr. Schmidt. „Aber das System macht unsere Arbeit noch präziser. Im Ergebnis wird der Eingriff dadurch besser vorausberechenbar, einfacher, schneller und sicherer durchführbar. Eine fehlerhafte Implantation ist praktisch ausgeschlossen.”
Gute Erfahrungen gesammelt
Rund 100 Mal im Jahr wird Mako derzeit bereits in Henstedt-Ulzburg eingesetzt. Die Ergebnisse sprechen für sich. „Gelenkoperationen mit dem Mako-System erreichen eine ausgesprochen hohe Patientenzufriedenheit von 82 Prozent und die Revisionsrate, also die Häufigkeit der Nachbesserungen ist nach Studien innerhalb von zweieinhalb Jahren bei unglaublichen 0,8 statt sonst 3,8 Prozent, im ersten Jahr sogar komplett bei Null”, erklärt Dr. med Jürgen Ropers, Chefarzt der Orthopädie und Ärztlicher Leiter der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg.
„Unser ganzes Ärzte-Team hat bisher nur gute Erfahrungen mit der roboter-unterstützten OP sammeln können. Und wir sind damit bundesweit nicht allein. Derzeit arbeiten in ganz Deutschland bereits rund 25 Mako-Systeme in Krankenhäusern. Unser Ziel ist es, künftig Gelenkoperationen standardmäßig nur noch mit dem Mako-System durchzuführen.”
Fünf bis sieben Tage dauert der Aufenthalt im Krankenhaus. Danach kann der Patient in der Regel sogar ohne eine stationäre Reha wieder zurück in Alltag, Familie und Beruf. Die Kosten für eine Operation werden von den Krankenkassen voll abgedeckt, private Zuzahlungen sind nicht nötig.
Weitere Informationen:
Paracelsus-klinik Henstedt-Ulzburg: Fachbereich Orthopädie/Endoprothetik