Ursache dafür sind der DKG zufolge die stark gestiegenen Preise seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. „Die in allen Bereichen stark gestiegenen Preise treffen die Krankenhäuser besonders hart, da sie die Kosten nicht wie andere Branchen an Kundinnen und Kunden weitergeben können", erläutert der Vorstandsvorsitzende der DKG Dr. Gerald Gaß.
Hilfen laufen ins Leere
Leider liefen die von der Bundesregierung versprochenen Ausgleichsmilliarden ins Leere. Denn die Details seien so gestaltet, dass kaum eine Klinik von ihnen profitiere. So sei etwa der Referenzwert für Energiepreise auf März 2022 gelegt worden – ein Monat, der nicht nur besonders energieintensiv ist, sondern in dem die Preise schon sehr stark gestiegen waren.
Gaß hält es für sinnvoller, die 4,5 der versprochenen 6 Milliarden Euro nicht über komplizierte Einzelnachweise zu vergeben, sondern über pauschale Förderungen. Sonst werde weiterhin kaum ein Krankenhaus die Hilfen nutzen können.
Wenn die Bundesregierung jetzt keinen schnellen und klaren Weg findet, die Krankenhäuser tatsächlich zu entlasten, drohen Versorgungseinschränkungen durch zahlreiche Klinik-Insolvenzen und daraus folgende Schließungen, prognostiziert Gaß.
Die Krankenhäuser würden weiter ihren Versorgungsauftrag erfüllen und die Gesundheit der Menschen sichern. Doch die Kosten dafür würden ihnen faktisch nur zum Teil erstattet.
„740 Millionen Euro monatliches Neu-Defizit bedeutet nichts anderes, als dass die Krankenhäuser Arbeit verrichten, für die sie nicht bezahlt werden. Das muss umgehend aufhören, wenn Minister Lauterbach im Herbst für seine Krankenhausreform noch ausreichend Krankenhäuser vorfinden möchte“, fordert der DKG-Vorstandsvorsitzende.
Eine Defizit-Uhr auf der DKG-Webseite zeigt in Echtzeit die stetig wachsende Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenhäuser.