Investitionsstau und Digitalisierungsprobleme in Krankenhäusern

Drei von vier Krankenhäusern in Deutschland sind nicht ausreichend investitionsfähig. Die unzureichende Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser ist der Hauptgrund, warum seit mehr als 10 Jahren zwischen 30 und 50 Prozent der Krankenhäuser Verluste schreiben. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zur Investitionsfähigkeit der deutschen Krankenhäuser.

Geringe Investitionsfinanzierung behindert Ausbau der Digitalisierung im Krankenhaus

Maßgebliche Ursache für die schwache Investitionsfähigkeit sei eine nicht hinreichende Finanzierung der Investitionskosten der Krankenhäuser durch die Bundesländer, stellt das DKI fest. Faktisch werde nur noch die Hälfte der Krankenhausinvestitionen aus öffentlichen Fördermitteln bestritten. Die andere Hälfte der erforderlichen Investitionen steuerten die Krankenhäuser bei.  Die Gewinnmargen der Krankenhäuser würden aber zumeist nicht ausreichen, um den Investitionsbedarf zu decken. Nur jeweils rund ein Viertel der Krankenhäuser habe in den letzten Jahren eine hinreichende Rendite zur Finanzierung notwendiger Investitionen erzielt oder erwarte diese für die Zukunft, so das DKI.

"Die Unterfinanzierung der Krankenhausinvestitionen führt zu einem erheblichen Investitionsstau. Für die nächsten fünf Jahre beträgt der Investitionsbedarf der deutschen Krankenhäuser rund 7 Mrd. € pro Jahr. Die öffentliche Förderquote durch die Bundesländer lag in den letzten Jahren nur bei 2,7 Mrd. € pro Jahr. Der Investitionsbedarf ist damit um das Zweieinhalbfache höher als aktuell die öffentlichen Fördermittel für Krankenhausinvestitionen."

Besonders gravierend seien die Investitionsprobleme bei der Digitalisierung im Krankenhaus. Weniger als die Hälfte der Häuser habe eine einheitliche krankenhausweite elektronische Patientenakte oder eine elektronische Medikationsunterstützung bzw. Arzneimittelsicherheitsprüfung. Einen geringen Verbreitungsgrad hättem vor allem telematische und telemedizinische Anwendungen, wie Telekonsile und Telemonitoring, und die IT-gestützte elektronische Entscheidungsfindung bei Diagnostik und Therapie.

Die Krankenhäuser würden die Potenziale der Digitalisierung zwar erkennen, sie könnten aber vielfach nicht ausgeschöpft werden. Hauptgrund sei die völlig unzureichende Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser. Aus Eigenmitteln sei die Digitalisierung der Krankenhäuser nicht zu finanzieren, schreibt das DKI.

Quelle: dki.de