Vor allem Jüngere wollen ihre Gesundheitsausgaben reduzieren
Bei Jüngeren will knapp die Hälfte an allen ihren Gesundheitsausgaben massiv sparen. Von IGE-Leistungen (47 Prozent) über Nahrungsergänzungsmittel (41 Prozent), professionelle Zahnreinigung (41 Prozent), Behandlungen beim Heilpraktiker (40 Prozent) bis zu Zusatzversicherungen (zwischen 35 und 40 Prozent).
Die Inflation ist nicht nur ein wirtschaftliches und soziales Problem, sie wirkt sich indirekt auch deutlich auf den Gesundheitszustand der Menschen in Deutschland aus.
Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken.
Weniger verzichtbar scheinen Medikamente zur Eigenbehandlung, auf die fast 60 Prozent der Befragten auch weiterhin nicht verzichten wollen. Aber bei einer erneuten medizinischen Behandlung mit Zuzahlung, wie z. B. Beispiel einer Sehhilfe, einer Zahnfüllung oder Zahnersatz, würde nur knapp die Hälfe den jetzt höheren Preis akzeptieren und die Behandlung durchführen lassen.
Knapp ein Viertel würde dagegen eher Qualitätseinbußen als höhere Kosten in Kauf nehmen. Jeder Siebte würde die Behandlung sogar verschieben, bis die Preise wieder etwas fallen oder die Behandlung wieder finanzierbar ist.
Um die Haushaltskasse weiter zu entlasten, würde sich etwa jeder dritte Befragte auch im Bereich Sport und Fitness einschränken. Gut ein Fünftel verzichtet hierzu auf seine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder Sportverein. Und auch Kinder sind von den stark steigenden Preisen betroffen. In etwa jedem dritten Haushalt mit Kindern werden oder wurden Mitgliedschaften der Kinder in Sportvereinen gekündigt.
„Negative Folgen durch das Sparen an der Gesundheit werden erst zeitverzögert auftreten“, sagt Hankeln, „aber wir müssen damit rechnen.“
Aber auch an Alkohol und Rauchen wird gespart
Immerhin gibt es laut Umfrage auch positive Aspekte. So scheint die Inflation das Gesundheitsbewusstsein bei manchen sogar geschärft zu haben. Von den Befragten trinken 28 Prozent weniger Alkohol, 26 Prozent achten mehr auf ihr Körpergewicht, 24 Prozent treiben mehr Sport und 20 Prozent rauchen weniger.
Die Hälfte hat zudem Angst vor zunehmenden psychischen Problemen wie Ängsten und Depressionen durch die gestiegenen Preise.