Obwohl die Impfungen zunehmen und die Inzidenzzahlen sinken, machen sich viele Menschen Sorgen wegen der weiteren Entwicklung der Pandemie.
Insbesondere in Spanien und Portugal ist die Angst vor weiteren Virus-Mutationen groß: 96 beziehungsweise 97 Prozent der Befragten sind beunruhigt. 75 Prozent der portugiesischen Bevölkerung machen sich sogar große oder sehr große Sorgen.
In Deutschland liegen diese Werte der Befragung zufolge mit 87 und 51 Prozent deutlich darunter; rund neun von zehn Befragten sind hier beunruhigt. Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich bei der Frage nach einer möglichen vierten Welle im Herbst. Nur zehn Prozent machen sich in Deutschland darüber keine Gedanken, 57 Prozent haben dagegen große bis sehr große Sorgen.
„Innerhalb Europas sehen wir ein Nord-Süd-Gefälle“, erklärt Professor Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des Hamburg Center für Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg. Die Sorgen der Bevölkerung nehmen von Dänemark zu den Mittelmeer-Ländern zu.
Impfbereitschaft steigt
In fast allen befragten europäischen Ländern hat die Impfbereitschaft in den vergangenen Monaten zugelegt. Sie liegt nun zwischen 67 Prozent in Frankreich und 84 Prozent in Dänemark und Großbritannien. In Deutschland stieg der Wert auf 74 Prozent an.
Händeschütteln bald aus der Mode
Während viele Corona-Regeln und Verhaltensweisen während der Pandemie unbeliebt blieben, könnten sich einige als nachhaltig erweisen.
So planen zwar nur 16 Prozent aller Befragten künftig ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten, weitere 30 Prozent erwägen es aber zumindest zeitweise.
Gut die Hälfte der Befragten erklärt zudem, auch künftig Masken zumindest während der Grippesaison zu tragen, Flugreisen überwiegend zu vermeiden und auf größere Menschenansammlungen zu verzichten. Und auch das Händeschütteln und andere Begrüßungen wie Umarmungen oder Küsse scheinen bald aus der Mode zu sein: Jeder Zweite will dies in Zukunft unterlassen.
Über die European COvid Survey (ECOS)
Die European COvid Survey (ECOS) wird seit April 2020 rund alle zwei Monate durchgeführt. ECOS ist ein gemeinsames Projekt der Nova School of Business and Economics(Portugal), der Bocconi University (Italien), der Erasmus University Rotterdam(Niederlande) und der Universität Hamburg.
In die Befragung zwischen dem 21. Juni und dem 5. Juli waren 8.000 Menschen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien und Portugal einbezogen.