Bypass-Patienten profitieren von minimal-invasiver Gefäßentnahme

Eine endoskopische Entnahme einer Arterie aus dem Arm für Bypässe verhindert lange Narben am Arm und minimiert die Gefahr von Wundheilungsstörungen. Patienten erhalten ein deutlich verbessertes kosmetisches Ergebnis, so Prof. Dr. med. Stefan Klotz, Chefarzt der Herzchirurgie der Segeberger Kliniken.

Minimal-invasive Gefäßentnahme vermeidet lange Narben am Arm und bringt bessere kosmetische Ergebnisse für Bypass-Patienten

Endoskopische Entnahme einer Radialarterie (Arterie aus dem Arm) in der Herzchirurgie © Segeberger Kliniken

In den Segeberger Kliniken wurde diese minimalinvasive Technik jetzt erstmals durchgeführt. Dabei ist ein kleiner Einschnitt von nur knapp einem Zentimeter ausreichend, um die Arterie vom umliegenden Gewebe freizupräparieren. Bislang musste die Arterie mit einem kompletten Schnitt von der Ellenbeuge bis zur Hand entnommen werden.

Dass nun eine komplett arterielle Versorgung der Patienten mit nur einem relativ kleinen Schnitt am Brustkorb und einer 1 cm Inzision am Unterarm möglich ist, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der herzchirurgischen Abteilung der Segeberger Kliniken. „Wir verzichten bei den Bypassgefäßen komplett auf Venen, da diese im Vergleich zu den Arterien eine deutlich minimierte Haltbarkeit aufweisen“, sagt Prof. Klotz.

Der Klinik zufolge wird dieses minimalinvasive Verfahren bislang in nicht einmal jeder vierten herzchirurgischen Klinik regelmäßig eingesetzt, da sie deutlich kostenintensiver ist.

Mit über 70.000 Eingriffen pro Jahr gehören die Bypass-Operationen in Deutschland zu den häufigsten Operationen am Herzen. Hierbei wird die Durchblutung des Herzmuskels durch Anlage eines Umgehungskreislaufs zur Überbrückung einer Engstelle der Herzkranzgefäße, mit Hilfe eines Bypassgefäßes, wiederhergestellt. 

Links