Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen im fortgeschrittenen Lebensalter gewinnen an Bedeutung, schreibt AMEOS. Dies gehe nicht nur auf die demographische Entwicklung und den Strukturwandel des Alters zurück. Heutige Ältere seien auch für entsprechende Angebote viel aufgeschlossener. Dennoch seien Ältere mit psychotherapeutischen Behandlungen noch immer unterversorgt. Dem will das Klinikum entgegenwirken.
Auch chronische Schmerzerkrankungen schränkten die Lebensqualität von Betroffenen oftmals erheblich ein und könnten zu sozialem Rückzug und Arbeitsunfähigkeit führen. Es könnten sowohl psychische Erkrankungen Auslöser von chronischen Schmerzen darstellen oder auch begleitend und sich wechselseitig verstärkend damit auftreten. Gerade für diese Menschen, die sowohl unter einer Schmerzerkrankung, als auch unter einer stärkeren psychischen Erkrankung wie einer Depression, einer Traumafolgestörung oder auch einer Suchterkrankung leiden, sei es bis jetzt sehr schwierig, ein geeignetes stationäres Behandlungsumfeld zu finden.
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am AMEOS Klinikum Neustadt erweitert ihr Leistungsspektrum um Schmerz- und Gerontopsychotherapie für diese beiden Patientengruppen.
„Oft wirken Schmerzen mit organischer Ursache, zum Beispiel nach Bandscheibenvorfällen, und psychischen Erkrankungen, zusammen. Psychische Erkrankungen, z.B. Depressionen, Persönlichkeits- oder Angststörungen sowie Suchterkrankungen, können das Schmerzerlebnis dabei erheblich verstärken und zu einer dauerhaften Erkrankung führen“, erklärt Dr. Daniel Meinecke, Chefarzt der AMEOS Klinika in Neustadt und Eutin.
Auch die Verbesserung der Versorgungssituation älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen, die nicht im Demenzspektrum liegen, ist Dr. Meinecke ein besonderes Anliegen. „Wir sehen einen zunehmenden und besonderen Bedarf, der den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden muss. Die Behandlung zum Beispiel von Depressionen unterscheidet sich aufgrund unterschiedlicher Inhalte in einigen Bereichen von denen jüngerer Menschen, so dass hier spezialisierte Konzepte von Nöten sind.“
Dr. Meinecke und sein multiprofessionelles Behandlungsteam sind auf die psychiatrische, neurologische, internistische und psychologische Diagnostik und Behandlung spezialisiert und bieten neben der individualisierten Pharmakotherapie bezugstherapeutische Einzel- und Gruppentherapien sowie ergo- und bewegungstherapeutische Angebote.