Mitarbeiter in den Kliniken über ungeimpfte COVID-Patienten empört

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) appelliert an die noch Ungeimpften, sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst zu werden. Für die Empörung vieler Mitarbeiter über ungeimpfte COVID-Patienten gerade in den Intensivstationen zeigt die Gesellschaft Verständnis.

Ungeimpfte COVID-Patienten: Mitarbeiter auf den Intensivstationen empört

"Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft, in der es grundsätzlich auch für jeden ein individuelles Recht auf Krankheit gibt. Dennoch kann ich die Empörung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade in den Intensivstationen nachvollziehen, die den ungeimpften COVID-Patienten rücksichtsloses Verhalten vorwerfen", so der Vorstandsvorsitzende der DKG Dr. Gerald Gaß.

Das individuelle Recht auf Krankheit habe dort Grenzen, wo es die Behandlung anderer Patienten und damit deren Gesundheit gefährde und das Personal im Krankenhaus überfordere.

"Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen wird, steht in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung. Jede Pflegekraft und jede Ärztin, die sich um die hoch aufwändigen COVID-Patienten kümmert, kann ihre Hilfe und Zuwendung nicht gleichzeitig anderen lebensbedrohlich kranken Patienten zukommen lassen" betont Gaß.

90 Prozent der COVID-Patienten in den Intensivstationen seien nicht geimpft. Nur bei den allerwenigsten gebe es medizinische Gründe, die eine Impfung ausschließe.

Mitarbeiter im Ausnahmezustand - Appell an ungeimpfte COVID-Patienten

Die Pflegekräfte und Mediziner befänden sich vielfach seit rund 18 Monaten in einem sehr belastenden Ausnahmezustand. Sie sorgten sich in ihrer Empörung um die Möglichkeit, auch in den kommenden Wochen und Monaten für alle Patienten die maximale Gesundheitsversorgung leisten zu können. Und sie sorgten sich auch darum, dass ein Teil der Mitarbeiter, die in den Intensivstationen ihren Dienst leisten, frustriert und enttäuscht den Kliniken den Rücken kehren.

"Wir müssen gemeinsam anerkennen, dass wir auch im Gesundheitswesen über endliche Ressourcen verfügen und unser gesellschaftliches Zusammenleben nur dann funktioniert, wenn sich der allergrößte Teil der Bürgerinnen und Bürger solidarisch und verantwortungsbewusst gegenüber der Gemeinschaft verhält", so der Vorstandsvorsitzende der DKG.

Angesichts der noch immer unzureichenden Impfquote in Deutschland appelliert die DKG an die noch Ungeimpften, sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst zu werden.