England: Rückstau an Krebsbehandlungen bis zum Jahr 2033

Die Abarbeitung des Rückstaus an Krebsbehandlungen, der während der Covid-Pandemie aufgelaufen ist, könnte mehr als ein Jahrzehnt dauern. Dies geht aus einem Bericht der Denkfabrik Institute for Public Policy Research (IPPR) hervor.

Abbau des Rückstaus an Krebsbehandlungen in England wird noch mehr als ein Jahrzehnt dauern

Selbst wenn die aktuell schon stark belasteten Krankenhäuser 5 Prozent mehr Behandlungen durchführten als vor der Pandemie, würde es noch bis 2033 dauern, um alle - auch bisher unerkannten - Fälle aufzuarbeiten.

Wegen der Pandemie sollen Tausende Krebspatienten nicht diagnostiziert worden sein, etwa weil Arzttermine oder Überweisungen nicht stattfanden. Es brauche nun mehr Geräte und mehr Personal für den englischen Gesundheitsdienst. Die Regierung müsse dringend handeln und Maßnahmen ergreifen.

Der Bericht prognostiziert auch, dass die Rückstände bis zum nächsten Jahr beseitigt werden könnten, wenn das Aktivitätsniveau erhöht und bei 15% gehalten würde. Ähnliche Ergebnisse hatte kürzlich auch das Institute for Fiscal Studies (IFS) publiziert.

Ziel seit 6 Jahren verfehlt

In den letzten 6 Jahren hätten fast 55.000 Krebspatienten schneller diagnostiziert oder ihre Behandlung früher begonnen werden sollen, so neue Berechnungen von Cancer Research UK, die am Mittwoch (22.9.) veröffentlicht wurden. 

Das Ziel, 85 Prozent der Krebspatienten innerhalb von zwei Monaten nach ihrer Überweisung mit Verdacht auf Krebs zu diagnostizieren und zu behandeln, wurde seit 2015 nicht mehr erreicht. 

Michelle Mitchell, Geschäftsführerin von Cancer Research UK

Besorgniserregend sei, dass sich die Zahlen seitdem weiter verschlechtert hätten, beklagt die Organisation. - Eine Petition wurde ins Leben gerufen, um die Regierung zum Handeln zu zwingen.