DKI Blitzumfrage - Krisenmanagement fünf Jahre nach dem Corona-Ausbruch

Krankenhäuser haben aus Corona gelernt, die Politik nicht

Während sich die Krankenhäuser gut auf zukünftige Pandemien und andere Extremereignisse vorbereitet haben, hinken die politischen Rahmenbedingungen hinterher. Eine repräsentative Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter deutschen Krankenhäusern zeigt, dass die Politik noch nicht ausreichend gerüstet ist, um Pandemien und ähnliche Ereignisse effektiv zu bewältigen. Vor genau fünf Jahren, am 27. Januar 2020, wurde die erste Corona-Infektion in Deutschland nachgewiesen.

Heute sind 97 Prozent der Krankenhäuser der Meinung, besser auf eine Pandemie vorbereitet zu sein als 2020. Sie haben zahlreiche interne Prozesse optimiert: Krisenpläne, spezielle Schulungen der Belegschaft, eine verbesserte Vorratshaltung bei Schutzausrüstung und vor allem selbstorganisierte Kooperationen zwischen Krankenhäusern unterschiedlicher Träger und Größen.

Dennoch berichten mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Krankenhäuser, dass sie nicht über ausreichende personelle und materielle Ressourcen zur Bewältigung einer Pandemie verfügen. Kliniken leiden weiterhin unter Personalmangel und anhaltender Unterfinanzierung. Insgesamt fühlen sich 69 Prozent der Krankenhäuser aufgrund unzureichender Rahmenbedingungen nicht ausreichend vorbereitet. Hauptgründe sind Unterfinanzierung, fehlendes Krisenmanagement der Politik und der Fachkräftemangel.

Die Politik hat aus den fünf Jahren Pandemie kaum gelernt

„Dass Krankenhäuser für Ausnahmeereignisse zusätzliche Kapazitäten vorhalten müssen, war eine der eindeutigen Lehren aus der Pandemie. Statt Kapazitäten zu sichern und weiter auszubauen, baut sie die aktuelle Gesundheitspolitik eher ab. Die Krankenhausreform von Minister Lauterbach hat an keiner Stelle die Frage der Krisenvorsorge für den neuerlichen Pandemie- oder auch Verteidigungsfall thematisiert. Diese zentralen Fragen wurden und sind bisher komplett ausgeblendet“,so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß.