Auf die Frage, ob sie zur Einsparung von Kosten im Gesundheitswesen lieber die Krankenhäuser oder die Krankenkassen reduzieren würden, antworteten knapp 80 Prozent der Bundesbürger, dass sie lieber auf die Masse an Krankenkassen verzichten würden als auf Krankenhäuser in ihrer Nähe. Nur knapp sechs Prozent der Befragten würden umgekehrt lieber weniger Krankenhäuser in Deutschland sehen.
Das Ergebnis konterkariere eine problematische Forderung des Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken. Dieser hatte noch im Juli medienwirksam geäußert, dass jedes dritte Krankenhaus in Deutschland überflüssig sei und damit praktisch zur Schließung freigegeben werden sollte.
Das wäre fahrlässig und falsch, sagt VLK-Präsident Dr. Michael Weber: „Gerade jetzt, unter dem Eindruck einer globalen Pandemie, stellen wir fest: Wir sind in Deutschland auf eine bedarfsgerechte Versorgungsstruktur angewiesen. Und zwar in allen Regionen. Die flächendeckende Krankenhausversorgung muss garantiert sein.“
Die größte Zustimmung für die Reduzierung der Krankenkassen gibt es im Übrigen auf dem Land. 88,5 Prozent der Bürger:innen, die ländlich wohnen, wünschen sich Einsparungen bei Krankenkassen statt bei Krankenhäusern. In dicht besiedelten und städtischen Gebieten waren es im Durchschnitt 74,6 Prozent der Befragten, die eher Krankenkassen als Krankenhäuser schrumpfen würden.
Und Einsparpotenzial sei bei den Krankenkassen vorhanden, so der VLK, wie etwa eine Studie der Boston Consulting Group zeige: Demnach lagen 2020 allein die Netto-Verwaltungskosten aller gesetzlichen Krankenversicherungen bei 11,75 Milliarden Euro.