Segeberger Kliniken - Neue Möglichkeiten in der Schrittmachertherapie

Das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken hat erstmals einen kabellosen Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert. Das neue System kommt vollständig ohne Elektroden aus.

Innovation in der Herzmedizin. Segeberger Kliniken implantieren erstmals kabellosen Zweikammer-Herzschrittmacher.

v.l.: Dr. med. Krister Kuhnhardt, Oberarzt; Prof. Dr. med. Holger Nef, Klinikdirektor des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken © Segeberger Kliniken

Konventionelle Herzschrittmacher bestehen aus einem Impulsgenerator, der unter der Haut implantiert wird, und Elektroden, die elektrische Signale an das Herz weiterleiten. Diese Kabelverbindungen können jedoch langfristig zu Komplikationen führen, etwa durch Infektionen, Defekte oder Gefäßverschlüsse. 

„Mit der Einführung dieses innovativen Schrittmachersystems eröffnen wir unseren Patientinnen und Patienten völlig neue Möglichkeiten“, erklärt Prof. Dr. med. Holger Nef, Klinikdirektor des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken. 

Bisherige elektrodenlose Schrittmacher waren nur für eine Herzkammer konzipiert, was die Therapieoptionen einschränkte. Das neue System kommt insbesondere für Patienten mit fehlenden konventionellen Zugangswegen, Infektionen oder nach Trikuspidalklappen-Eingriffen in Frage“, ergänzt Oberarzt Dr. med. Krister Kuhnhardt.

Minimalinvasiv und zukunftssicher

Ein weiterer Vorteil des neuen Systems liegt in der minimalinvasiven Implantationstechnik: Die winzigen Schrittmacher sind nur etwa ein Zehntel so groß wie herkömmliche Modelle und werden über einen Katheter direkt ins Herz eingesetzt, ohne chirurgischen Schnitt im Brustbereich. Dies reduziert nicht nur das Infektionsrisiko, sondern ermöglicht auch eine schnellere Erholung der Patientinnen und Patienten. Ebenso werden die erwähnten möglichen langfristigen Komplikationen konventioneller Systeme vermieden. 

Darüber hinaus sind die neuen Schrittmacher so konzipiert, dass sie bei einer Veränderung des Therapiebedarfs ausgetauscht oder entfernt werden können. Das erhöht die langfristige Flexibilität für die Betroffenen.