Long-COVID - Mehrere Hunderttausend Reha-Patienten in den nächsten zwölf Monaten

Aufgrund der Corona-Pandemie rechnet die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) mit mehreren Hunderttausend Fällen in der Rehabilitation zusätzlich in den nächsten zwölf Monaten.

Mehrere Hunderttausend Covid-Rehapatienten in den nächsten zwölf Monaten erwartet

 Sie bezieht sich bei ihrer Prognose auf die aktuelle S1-Leitlinie zu Post-COVID/Long-COVID.

Diese im August von der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlichte Leitlinie fasst die aktuellen Erkenntnisse zur Häufigkeit und von Symptomen zusammen. Sie gibt Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung und stellt klar: Die medizinische Reha ist in vielen Fällen die geeignete Intervention.

Für all diejenigen Erkrankten, die so stark betroffen sind, dass ihre Erwerbsfähigkeit oder ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedroht ist, empfiehlt die Leitlinie eine symptomorientierte Behandlung sowie medizinische Rehabilitation.

Bis zu 600.000 Patienten

Bis zu 15 Prozent der Corona-Erkrankten weisen nach der Leitlinie eines oder mehrere Post-COVID-/Long-COVID-Symptome auf. Im Hinblick auf die circa vier Millionen Erkrankten in Deutschland seit Februar 2020 bedeutet das eine Zahl von bis zu 600.000 Patienten, rechnet die DEGEMED vor.

„Die S1-Leitlinie macht deutlich: Nach der Akutversorgung kommt es bei der Bewältigung der Pandemiefolgen entscheidend auf die medizinische Reha an“, so Christof Lawall, Geschäftsführer der DEGEMED. „Medizinische Reha muss bei Long-COVID und Post-COVID Teil der Regelversorgung sein. Nur so werden wir die Auswirkungen der Pandemie auffangen und den Betroffenen effektiv helfen können“, fordert Lawall.