Nach Angaben der Klinik handelt es sich dabei um eine chirurgische Innovation, die bundesweit nur an wenigen Kliniken durchgeführt wird. Bei der vierstündigen Operation wurde der komplette Aortenbogen des Patienten mit einer Prothese ersetzt.
Normalerweise wird dieser Eingriff mit vollständig geöffnetem Brustbein vollzogen. Außerdem ist es notwendig, bei der Operation die Köpertemperatur auf unter 28°C runter zu kühlen. Unumgänglich ist damit ein häufig sehr langer Herzstillstand während der Operation.
,,Damit die Operation für den Patienten schonender und damit komplikationsärmer wird, haben wir diese Technik grundlegend verändert", erklärt Prof. Klotz, Chefarzt der Herz und Gefäßchirurgie an den Segeberger Kliniken.
Wie Klotz erläutert, erfolgt der Zugang zunächst minimal-invasiv über einen nur acht Zentimeter lange Einschnitt (Inzision) oberhalb des Brustbeins, welches dadurch nur im oberen Anteil durchtrennt werden muss. Eine weitere Innovation sei. die Körpertemperatur nur auf 32 °C zu minimieren und das Herz während der gesamten Operation schlagen zu lassen und somit alle Organe mit Blut zu versorgen, obwohl am Aortenbogen operiert wird.
Die beiden Kardiotechniker waren während Operation damit beschäftigt, mit mehreren Pumpen neben der unteren Körperhälfte und dem Gehirn nun auch das Herz kontinuierlich mit Blut zu versorgen, damit Prof. Klotz den Aortenbogen ersetzten konnte.
Dieses komplexe Verfahren sei nur möglich gewesen, da in der Herzchirurgie ein hochqualifiziertes und spezialisiertes Team der klinischen Perfusionisten (Kardiotechniker) arbeiten, um solch komplexe Operationen durchführen zu können, so die Klinik.