Asklepios warnt vor Pflegepersonalregelung 2.0

Mit der geplanten Pflegepersonalregelung 2.0 (PPR 2.0) will der Bund die Pflege entlasten. Aus Sicht der Asklepios Kliniken geht die Ausgestaltung der PPR 2.0 aber am Ziel vorbei. Denn die neue Regelung führe zu mehr Bürokratie statt zur Entlastung der Pflege.

Asklepios Kliniken lehnt PPR 2.0 ab: Neues Personalbemesungsintrument in der Pflege führt zu mehr Bürokratie statt zur Entlastung.

Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken GmbH & Co KGaA © Asklepios Kliniken

"Der bürokratische Aufwand zur täglichen Einstufung des Pflegebedarfs aller Patient:innen ist erheblich. Er erhöht die Belastung des Pflegepersonals, reduziert die verfügbare Zeit für Patient:innen und verschärft so den Personalmangel weiter", kritisiert Asklepios.

Neben dem erhöhten bürokratische Aufwand bemängelt Asklepios den großen Interpretationsspielraum bei der Einstufung der Patientinnen und Patienten. Zudem werde dabei ausschließlich der Zeitaufwand für die Pflege ermittelt, die dafür notwendige Qualifikation der Pflegekräfte werd jedoch nicht berücksichtigt. Damit bleibe die PPR 2.0 klar hinter der Zielsetzung zurück, einen bedarfsgerechten Qualifikationsmix ermitteln zu können.

Die Asklepios Kliniken fordern deshalb Maßnahmen, die sich an der Lebensrealität des Klinikalltags orientieren. Dazu gehörten Bürokratieabbau und echte Entlastungen.

„Die Krankenhäuser benötigen langfristige Planungssicherheit statt eines weiteren Übergangsinstruments. Das Hauptaugenmerk aller, die für die Gesundheitsversorgung in diesem Land Verantwortung tragen, sollte darauf liegen, die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen, sagt Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken GmbH & Co KGaA.

Am Ende der Umsetzung der PPR 2.0 werde aber einmal mehr nur die Erkenntnis stehen, dass es zu wenig Pflegekräfte gibt. Durch die PPR 2.0 komme aber nicht eine Pflegekraft mehr ins System, genau das müsse aber das Ziel sein“, so Hankeln weiter.

PPR 2.0 ab dem Jahr 2024 Pflicht

Ab 2024 wird die Pflegepersonalregelung 2.0 verpflichtend für bettenführende Stationen aller zugelassenen Krankenhäuser eingeführt, um den Pflegepersonalbedarf in der Patientenversorgung zu ermitteln. Im Januar 2023 startet PPR 2.0 in einer ersten Erprobungsphase in ausgewählten Krankenhäusern. Auf Grundlage der durch die Pflegekräfte täglich vorzunehmenden Pflegeeinstufungen der Patient:innen wird die Anzahl der einzusetzenden Pflegekräfte ermittelt. 

Der ermittelte Pflegepersonalbedarf (Soll-Besetzung) wird mit dem tatsächlich in dem jeweiligen Bereich eingesetzten Pflegepersonal abgeglichen (Ist-Besetzung), um anhand der Differenz die Personalsituation im Krankenhaus sichtbar zu machen und daraus krankenhausindividuelle Umsetzungsgrade der Pflegepersonalregelung zu ermitteln.