Privatkliniken fordern Erhalt der flächendeckenden Krankenhausversorgung im Land

Ohne die Privatkliniken im Land wäre eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet.

Im Rahmen der gestrigen Mitgliederversammlung des Verbandes der Privatkliniken in Schleswig-Holstein e.V. (VPKSH) stellte die Vorsitzende, Dr. med. Cordelia Andreßen, fest: "Ohne die Privatkliniken im Land wäre eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet. Unsere 44 Mitgliedskliniken repräsentieren das gesamte Versorgungsspektrum angefangen bei der Regelversorgung bis hin zur Schwerpunktversorgung und spezialisierten Leistungen in Fachkliniken. Auch die enge Verzahnung mit dem ambulanten Sektor durch Belegkliniken sowie die an einen stationären Aufenthalt anschließende Nachversorgung in Reha-Kliniken findet sich insbesondere bei Kliniken in privater Trägerschaft".

Dieser Feststellung schlossen sich alle Teilnehmer an. Die aktuellen Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, mit denen dieser die Krankenhausversorgung in Deutschland revolutionieren möchte, ohne dabei mehr Geld für eine Umstrukturierung in die Hand nehmen zu wollen, trafen dagegen auf große Skepsis. Bewährte Strukturen erhalten, kontinuierlich an den jeweiligen Versorgungsbedarfen orientiert weiterentwickeln und vor allem auch finanziell absichern, lautete daher unisono die Forderung an die Reform-Schmieder in Berlin.

„Außerdem sollten die Krankenhäuser bei der vom Bundesgesundheitsministerium beabsichtigten Reform nicht isoliert behandelt werden, vielmehr müssen die Versorgungsbereiche im Ganzen und in ihrer Wechselwirkung Berücksichtigung finden. Ansonsten droht der Kahlschlag in den ländlichen Regionen, was insbesondere in Schleswig-Holstein zu schwerwiegenden Versorgungsengpässen führen würde“, betonte die Vorsitzende.

Dem Vorschlag des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK), dass Bund und Länder gemeinsam ein Planungsinstrument entwickeln, das auf die relevanten Versorgungsangebote in den Regionen ausgerichtet ist, könne sie daher gut folgen. Diese Regionalplanung sollte die hausärztliche Versorgung ebenso umfassen wie die fachärztliche Versorgung und auch die Ausgestaltung und Optimierung des Rettungsdienstes sowie verfügbare Angebote zur medizinischen Rehabilitation und zur Übergangs- und Langzeitpflege vorsehen.

„Damit die Krankenhausreform überhaupt gelingen kann, muss für die durch die Pandemie, Inflation und extremen Kostensteigerungen wirtschaftlich hart angeschlagenen Krankenhäuser zunächst jedoch eine stabile und auskömmliche Finanzierung geschaffen werden“, ergänzte Bernd Krämer, Geschäftsführer des VPKSH. Krämer forderte die Politik auf, umgehend ein Vorschaltgesetz auf den Weg zu bringen, das einen Inflationsausgleich vorsieht, die pandemiebedingten Erlösverluste ausgleicht, die aktuellen Energie-, Sach- und Personalkostensteigerungen abdeckt sowie eine Erhöhung der Investitionsmittel sicherstellt.

„Der VPKSH wird sich gemeinsam mit seinen Mitgliedskliniken weiterhin dafür einsetzen, dass die flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung in Schleswig-Holstein erhalten bleibt“, unterstrichen Andreßen und Krämer abschließend. Den Verband sahen beide hierfür gut aufgestellt, was sich auch im Beitritt von drei neuen Mitgliedern, der CURSCHMANN Klinik in Timmendorfer Strand, der Kurklinik Miramar in Großenbrode und der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, zeige.

Die Privatkliniken in Schleswig-Holstein

Die Privatkliniken im Land behandeln jährlich gut 200.000 Patienten. Damit wird jeder dritte Patient in Schleswig-Holstein in einer Klinik in privater Trägerschaft versorgt. Der Verband der Privatkliniken in Schleswig-Holstein e.V. (VPKSH) setzt sich für die Belange dieser Kliniken in Schleswig-Holstein ein. Seine 44 Mitglieder tauschen wissenschaftliche, medizinische, wirtschaftliche, rechtliche und sozialpolitische Informationen aus. Bei der Ausarbeitung und Initiierung von Gesetzen und Verordnungen wirken sie mit.

Weitere Informationen finden Sie unter: Verband - Verband der Privatkliniken in Schleswig-Holstein e.V. (vpksh.de)