DKI Krankenhausindex - Sommerumfrage 2024
Kliniken haben kein Vertrauen in Lauterbachs Reform
Die deutschen Krankenhäuser blicken nach wie vor äußerst skeptisch und pessimistisch auf die möglichen Auswirkungen der Krankenhausreform. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Sommerumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) für den Krankenhaus-Index.
71 Prozent der Kliniken gehen davon aus, dass der wirtschaftliche Druck nicht wie von Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigt sinken, sondern vielmehr steigen wird. 95 Prozent erwarten, dass die geplante Vorhaltefinanzierung bei stagnierenden oder sinkenden Fallzahlen nicht ausreichend sein wird.
Noch pessimistischer sind die Erwartungen an die allgemeine Finanzierungslage der Kliniken: 100 Prozent der Maximalversorger erwarten, dass die Finanzierung nicht auskömmlich sein wird, bei den Grundversorgern sind es immer noch 98 Prozent.
Die Umfrageergebnisse der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigen überdeutlich, dass die Krankenhäuser Planungssicherheit benötigen.
Dazu fordert der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß, die bundesweite Umsetzung des Rahmens der NRW-Krankenhausplanung, anstatt neue Leistungsgruppen zu schaffen und die Personal- und Strukturvorgaben zu verschärfen.
Vor allem die geplante Vorhaltefinanzierung stößt auf große Skepsis bis Ablehnung; die Krankenhäuser benötigen dringend ein Konzept zur fallzahlenunabhängigen Finanzierung ihrer laufenden Kosten.
„Dass die Pläne des Bundesgesundheitsministers in dieser Hinsicht nichts taugen, hat nicht nur eine Analyse der DKG gezeigt. Auch den Krankenhäusern ist bewusst, dass diese keine Verbesserung bringen werden. Stattdessen müssen bereits bestehende Instrumente zur Versorgungssicherung, wie Sicherstellungszuschläge, ausgeweitet und konsequent angewandt werden, bis taugliche Konzepte zur Vorhaltefinanzierung vorliegen", betont Gaß.
Einigkeit herrscht auch bei der Frage der Dokumentationspflichten und der damit einhergehenden Bürokratie. 95 Prozent der Kliniken erwarten, dass das Gesetz zu mehr Bürokratie führen wird. „Dabei verspricht der Minister ständig wesentliche Schritte zur Entbürokratisierung. Diese müssen jetzt auch endlich folgen", fordert der DKG-Vorstandsvorsitzende.