Im Notfall - Wann wähle ich die 116117 und wann die 112?

Mit einer neuen Kampagne soll Bürgern der richtige Umgang mit den Notrufnummern vermittelt werden. Ein Info-Clip „Die richtige Nummer im richtigen Moment“ gibt Aufschlüsse.

116117 oder 112? - Info-Clip erklärt richtigen Umgang mit Notrufnummern

Symbolbild

Beide Telefonnummern werden viel zu häufig angerufen, obwohl keine lebensgefährliche Situation (112) oder akute gesundheitliche Beschwerden (116117) vorliegen, monieren die Initiatoren der Kampagne, die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) und das Landesgesundheitsministerium.

116117 oder 112? - Ärztlicher Bereitschaftsdienst oder Rettungsdienst?

Der Clip erklärt, welche Telefonnummer in welcher medizinischen Situation die richtige ist: www.kvsh.de/die-richtige-nummer-im-richtigen-moment

Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116117 hilft außerhalb der Sprechstundenzeiten bei Erkrankungen, mit denen Patienten sonst in die Arztpraxis gehen würden und deren Behandlung nicht bis zum nächsten Werktag warten kann. In lebensbedrohlichen Fällen sollte der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden.

„Akute Beschwerden und die Hausarztpraxis hat geschlossen? Dann ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der KVSH unter 116117 erreichbar. Wenn Lebensgefahr besteht, sollte der Rettungsdienst unter 112 gerufen werden“, machte Dr. Monika Schliffke, die Vorstandsvorsitzende der KVSH, die Unterschiede deutlich.

Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken rät: „Machen Sie sich vertraut, wann, welche Nummer zu wählen ist. Und prüfen Sie bitte vorab, ob Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin Ihnen zu den üblichen Sprechzeiten helfen kann.“

Die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst in Schleswig-Holstein ist von rund 587.200 Einsätzen im Jahr 2016 auf etwa 691.400 in 2022 gestiegen. In 2022 hat es im ärztlichen Bereitschaftsdienst rund 220.000 Patientenkontakte gegeben.

Schliffke und von der Decken appellieren daher, mit den Versorgungsangeboten verantwortungsvoll und ressourcenschonend umzugehen sowie darüber nachzudenken, ob ausreichend Gründe vorliegen, um eine der beiden Nummern zu wählen. Nur dann hätten der ärztliche Bereitschaftsdienst und der Rettungsdienst die Chance, sich um die Menschen zu kümmern, die wirklich Hilfe benötigen.