Krankenhäuser in privater Trägerschaft 2018

Die Privatisierung von Krankenhäusern wird seit Beginn dieser Entwicklung Anfang der 1990iger Jahre kontrovers diskutiert. Zur Versachlichung der Debatte wurden in den Jahren 2009, 2012 und 2015 Faktenbücher zur Bedeutung der Krankenhäuser in privater Trägerschaft erstellt. Ziel war stets eine wissenschaftlich fundierte Bewertung der Krankenhausprivatisierung in Deutschland durch Darstellung und Auswertung relevanter Kennziffern zum Krankenhausmarkt, differenziert nach Trägerschaft.

Das in der vierten Auflage aktualisierte Faktenbuch hat sich zum Ziel gesetzt, die bisher durchgeführten Analysen auf die aktuelle Datenbasis aus dem Jahr 2015/2016 zu stellen. Des Weiteren werden erstmals Daten der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) verwendet, um den Zusammenhang zwischen eingesetztem Personal und der medizinischen Qualität im Krankenhaus zu analysieren.

Die wesentlichen Ergebnisse

  • Qualität: Eine Analyse der Daten der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) zeigt die bessere Qualität privater Träger. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Zahl der eingesetzten Pflegekräfte und der Qualität.
     
  • Wirtschaftlichkeit: Private Träger erreichen bei gleichem Ressourceneinsatz gemessen an den Case-Mixpunkten eine höhere Leistungsmenge als andere Träger.
     
  • Pflegepersonal: Private und freigemeinnützige Träger setzen weniger Pflegevollkräfte ein als kommunale Träger. Private haben den höchsten Anteil an Vollkräften im Pflegedienst an allen Vollkräften.
     
  • Investitionskraft: Die Investitionskraft privater Träger ist höher als die öffentlicher und freigemeinnütziger Träger.
     
  • Notfallversorgung: Bezogen auf alle Allgemeinkrankenhäuser nehmen private Kliniken etwas weniger häufig an der Notfallversorgung teil. Bei Grundversorgern (ohne Spezialversorger) bestehen keine Unterschiede zwischen den Trägerschaften.

Ferner werden im Schwerpunktkapitel zur Regulierung aktuelle krankenhauspolitische Themen zu regulatorischen Vorhaben im Krankenhausmarkt aufgegriffen, ordnungspolitisch diskutiert und bewertet. Dieses Schwerpunktkapitel beschäftigt sich mit der Mengensteuerung, der Zentrenbildung nach KHSG, ausgewählten Steuerungsproblemen der G-DRGs und ordnungspolitischen Irrwegen aus dem Koalitionsvertrag.