Schmidt. „Reha-Kliniken müssen gezielt eingebunden werden. Sie können die Akutkrankenhäuser entlasten, so dass diese sich auf schwere Corona-Fälle konzentrieren. Und sie können Menschen gerade jetzt Halt und Hilfe bieten.“
Die Schließung von Reha-Einrichtungen, um die Zahl der Kontakte zu minimieren, kritisiert der Reha-Experte: „Jede geschlossene Reha-Klinik bedeutet eine zusätzliche Belastung für ein Akutkrankenhaus“. Stattdessen biete er an, den Krankenhäusern ohne Hinterfragen der Reha-Fähigkeit alle Fälle abzunehmen, die seine Einrichtungen behandeln können. Das sei auch im Sinne der Patienten. „Schlaganfälle, Herzinfarkte, gastrointestinale Erkrankungen, Krebserkrankungen – all das wird es weiter geben. All diese Patienten müssen ohne Einschränkung dieselbe Genesungschance haben wie vor Corona“, sagt Schmidt.
Auch Corona-Erkrankte nach überstandenen schweren Verläufen könnten in der Reha in sicherer Umgebung physisch wieder aufgebaut werden. Vor allem die Fachkliniken für orthopädische Rehabilitation mit 4.000 Betten allein bei MEDIAN sowie 40.000 Betten in Deutschland gelte es zu nutzen. „Da elektive orthopädische Eingriffe bereits jetzt nicht mehr statt nden, stünden hier kurzfristig große Kapazitäten für die Nachsorge zur Verfügung.“
Dringend weiter bestehen bleiben müssten dagegen Behandlungsangebote für psychosomatisch sowie Sucht-Erkrankte. Schmidt. „Verschwinden denn die Ängste, die schweren Depressionen, die Essstörungen oder die suizidalen Gedanken jetzt alle von selbst? Was geschieht mit diesen Menschen in der Corona-Krise?Wo finden Sie Hilfe, wenn nicht bei uns?“
An die Politik appelliert der MEDIAN CEO eindringlich: „Erkennen und behandeln Sie die Reha als Teil der Corona-Versorgungslandschaft. Wir leisten seit Jahren unseren gleichberechtigten Beitrag im deutschen Gesundheitssystem. Wir sind bereit, dies auch jetzt zu tun. Nutzen Sie diese Chance.“
Quelle: median-kliniken.de